Aufbruch Stuttgart e. V. – die unabhängige Bürgerbewegung für die Stadt der Zukunft – für eine Stadt, von der wir träumen.

„DRINNEN IST ANDERS ALS DRAUSSEN“ BUCHVORSTELLUNG AM 14. JANUAR 2023

„Drinnen ist anders als draußen“
Buchvorstellung: Texte von Arno Lederer über Architektur und Städtebau

Arno Lederer ist ein Architekt, der von sich selbst sagt, er sei „ein Liebhaber der Theorie“. In manchen Ohren klingen „Theorie“ und „grau“ wie Synonyme, aber wer je einen Vortrag von Arno Lederer gehört hat, weiß wie geistreich, witzig und anschaulich er über Architektur und Städtebau nachzudenken vermag. Im dritten Beruf, könnte man daher sagen, ist er ein gefragter Vortragsredner und Autor – neben seinen Tätigkeiten als Architekt und (bis vor einigen Jahren) Hochschullehrer.

Nun erscheint ein Buch, das Aufsätze, Essays und Vorträge des Architekten aus zwanzig Jahren versammelt: „Drinnen ist anders als draußen“. In dieser Überschrift deutet sich schon an, dass Lederer zahlreiche Dogmen der Moderne zerpflückt, etwa deren „monogames Verhältnis zum Licht“. Dunkel? Hat die Moderne abgeschafft. Der Autor hält das für einen Verlust und gibt der Dunkelheit in der Architektur wieder Raum („drinnen ist anders als draußen“). Andere Texte beschäftigen sich mit dem Vorgang des Entwerfens, mit Materialien, mit dem Beruf des Architekten, mit der Stadt und ihren Räumen. Selbst zwei Architekturmärchen haben Eingang in diese Sammlung gefunden.

Am Samstag, 14. Januar, findet im Hospitalhof die Präsentation des Buches statt, musikalisch umrahmt vom Notos Quartett und moderiert von Amber Sayah. Beginn der Veranstaltung ist um 14 Uhr.

Informationen des Verlags

„STADTLEBEN VERSUS STADTAUTOBAHN“ AM 7. DEZEMBER 2022

Öffentliches Podiumsgespräch mit asp Architekten, Koeber Landschaftsarchitektur und dem Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold am 7. Dezember 2022

Veranstaltungsort:
Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart
Büchsenstraße 33
70174 Stuttgart
Mittwoch, 7. Dezember 2022, 19:00 Uhr

Das Verbessern der Aufenthaltsqualität im Kulturquartier unserer Stadt und der Anziehungskraft der dort befindlichen Institutionen ist eines der großen Anliegen unseres Vereins. Haben doch bereits die Ergebnisse unserer Workshops „Aufbruch Kulturquartier“ und „Aufbruch Verkehrswende“ in die Ausschreibung „Neuer Stadtraum B14“ Eingang gefunden.

Diesen Faden spinnen wir in der öffentlichen Podiumsveranstaltung „Stadtleben versus Stadtautobahn“ weiter. Dabei stellen wir, gemeinsam mit asp Architekten, noch einmal das Wettbewerbsergebnis vor.

Dem Bürgermeister Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold, bieten wir das Forum, auf Fragen aller Besucher nach dem aktuellen Stand der Dinge einzugehen.

Stimmen aus der Politik

Oberbürgermeister Fritz Kuhn am 16. September 2020: „… Der Siegerentwurf ist visionär und ein Grundstein für die Stadtentwicklung. Diese etwa vier Kilometer zwischen Marienplatz und Schwanenplatztunnel sind bedeutsam für die gesamte Stadt. Jetzt soll diese Schneise, eine Art Stadtautobahn, zu einer normalen Stadtstraße werden. Das schafft mehr Raum für Radler und Fußgänger. So steigern wir die Qualität des Öffentlichen Raums, schaffen Aufenthaltsqualität und tragen zur Überwindung der Dominanz des Autoverkehrs bei. …“

Bürgermeister für Städtebau, Umwelt und Wohnen, Peter Pätzold an demselben Tag: „… Der Entwurf hat die Jury überzeugt. Wir werden diesen Entwurf nun schrittweise umsetzen. Dazu werden wir Gespräche mit den Architekten und den Verkehrsplanern aufnehmen. Ich freue mich, dass sich ein Stuttgarter Büro durchgesetzt hat. asp/Koeber haben einfach ein gutes Auge für die Stadt. …“

Worte der Jury

Ebenfalls am 16. September 2020: „… Es ist vorgesehen, als nächsten Schritt – ab 2022 – eine Machbarkeitsstudie zu vergeben, die auch erste Umsetzungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Die Vergabe ist noch nicht erfolgt, es soll aber bis zur Sommerpause einen Bericht in den politischen Gremien geben, der den Planungsstand und die weitere Vorgehensweise bei diesem sehr umfangreichen Projekt aufzeigen soll. …“

Interessant: ein Thema, derselbe Autor!

Presseartikel, Stuttgarter Nachrichten vom 20.12.2022

Presseartikel, Stuttgarter Nachrichten vom 21.12.2022

Stuttgart B14

 

 

Schnitt Österreichischer Platz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Österreichischer Platz

 

Ansicht Österreichischer Platz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Stuttgart Willhelmsplatz

Schnitt Willhelmsplatz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Leonhardsplatz

Ansicht Leonhardsplatz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Charlottenplatz

Schnitt Charlottenplatz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Kulturmeile Stuttgart

Schnitt Kulturmeile / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Gerhard-Müller-Platz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Schnitt Stöckach / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

 

OPERNSANIERUNG – Ja, aber billiger und besser! Mehr über den Abend

Veranstaltung von Aufbruch Stuttgart e. V. und Schwäbischem Heimatbund e. V. im Haus der Architekten am 24. November 2022

Es gibt vielfältige Kritik an der geplanten Sanierung des Stuttgarter Opernhauses. Sie richtet sich sowohl gegen die hohen Kosten des Projektes als auch gegen die Form der Bürgerbeteiligung und insbesondere auch gegen die Zerstörung des Littmann-Baus durch den Einbau einer Kreuzbühne.

Aus diesen Gründen haben Aufbruch Stuttgart e. V. und Schwäbischer Heimatbund e. V.  am 24. November 2022 gemeinsam zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung im Haus der Architekten eingeladen. Vortragsredner waren Eike Möller, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg e. V., und der Architekt und Experte für die Sanierung wertvoller historischer Bausubstanz, Ludwig Coulin.

Bürgerbeteiligung/Kosten

Der Bund der Steuerzahler kritisiert ebenso wie einige andere Stimmen (etwa der Hauseigentümerverein Haus und Grund) das Votum des Opern-Bürgerforums als nicht repräsentativ. Die 56 Zufallsbürger, die für das Verfahren ausgewählt wurden, bildeten keine solide Grundlage für solch ein Votum, zumal sich die wirtschaftliche Lage seit dem Abschlussbericht des Forums im Dezember 2020 fundamental verändert habe.

Der Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg hat eine Civey-Umfrage unter 2000 Teilnehmern durchgeführt, die das Projekt überwiegend als überteuert bewerteten.

In der Diskussion wurde von einigen Besuchern die Seriosität der Civey-Erhebung bezweifelt, da diese ausschließlich online durchgeführt würde. Kritisiert wurden die Fragen auch als „suggestiv“, da die Teilnehmer die Höhe der Sanierungskosten von rund 1 Milliarde Euro bewerten sollten. Eike Möller bezeichnete die Umfrage als bewährtes Online-Instrument für Meinungs- und Marktforschung. Er ist überzeugt, dass das Ergebnis auch bei Umfragen anderer Institute ähnlich ausgefallen wäre.

Sanierung

Ludwig Coulin ist einer der besten Kenner des Stuttgarter Opernhauses und einer der versiertesten Praktiker im Umgang mit und der Sanierung herausragender Baudenkmale. Von 1979 bis 1994 war er in der Staatlichen Hochbauverwaltung Baden-Württemberg tätig, zuletzt als stellvertretender Amtsleiter des Staatlichen Hochbauamts Stuttgart I. Zuständig war er damals für die Leitung aller Planungen und Baumaßnahmen für die Württembergischen Staatstheater Stuttgart. Die Instandsetzung und Restaurierung des Stuttgarter Opernhauses von 1983/84, bei der die Originalausstattung der Innenräume von Max Littmann wiederhergestellt wurde, begleitete er als Architekt auf der Seite des Bauherrn. Von 1994 bis 2017 war Ludwig Coulin der höchste Baubeamte für die staatlichen Hochbauten in Dresden und Umgebung, zuständig für die Sanierungen der Dresdner Semperoper und des Staatsschauspiels, für die Museen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie für den Wiederaufbau des Residenzschlosses, der Hofkirche und des Zwingers in Dresden.

Coulin ist der Meinung, dass eine grundlegende Sanierung des Stuttgarter Opernhauses im Bestand und bei laufendem Betrieb möglich sei. Zwingend sei eine akribische, rund zweijährige Planung, Baubeginn könne dann 2025/26 sein. Noch in diesem Jahrzehnt kann die Oper im rundum sanierten Littmann-Bau und einem neuen, erweiterten Werkstatt-/Kulissengebäude ihren regulären Spielbetrieb seiner Ansicht nach wieder aufnehmen.

Ausdrücklich warnte der Architekt vor dem Einbau einer sogenannten Kreuzbühne. Die Gegebenheiten in Stuttgart ließen eine echte Kreuzbühne nicht zu, da die Anlieferung der Kulissen auch in Zukunft nur von einer Seite erfolgen könne. Coulin hält die Kreuzbühne für eine „Ausrede“. Die geplante Versetzung der südlichen Fassade zugunsten der Kreuzbühne werde das Baudenkmal, das der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth mit einem Zitat der Theaterlegende Max Reinhardt als das „schönste Theater der Welt“ bezeichnete, aber unwiederbringlich zerstören.

In der Diskussion gab es Befürworter der bisherigen Planung, die einen Auszug des Spielbetriebs und eine Interimsspielstätte bei den Wagenhallen vorsieht. Wenig Probleme haben diese Befürworter auch mit dem Abbruch des Risalits auf der Landtagsseite und der dahinter liegenden Räume zugunsten einer Kreuzbühne. Eine Mehrheit sah den Umgang mit dem Baudenkmal dagegen skeptisch. Die Bedürfnisse der Oper und des Balletts würden gegen die in hohem Maß schützenswerte Architektur des Littmann-Baus ausgespielt.

Martin Rivoir, Landtagsabgeordneter der SPD und Mitglied des Verwaltungsrats der Staatstheater Stuttgart, erklärte, die Politik habe die richtigen Beschlüsse für die Sanierung des Opernhauses gefasst. Die Versetzung des südlichen Mittelrisalits um sechs Meter Richtung Landtag betrachtet Rivoir als unproblematisch. Die historische Fassade bleibe erhalten, man werde nach dem Umbau keinen Unterschied zum heutigen Zustand erkennen.

Widersprüche

Offenbar kursieren unterschiedliche Zahlen um die Erweiterung des Littmann-Baus. Martin Rivoir spricht von einer Versetzung der Fassade um sechs Meter, die Zufallsbürger gehen von einer Verschiebung um 2,5 Meter aus (Interview in der StZ vom 26. 11. 2022). Man muss daher fragen, ob die Zustimmung des Opern-Bürgerforums zu den geplanten Eingriffen auf korrekten Informationen beruht oder ob die Planung von ganz anderen Zahlen ausgeht. Die Ergebnisse der Zufallsbürger-Beteiligung wären in einem solchen Fall unhaltbar.

Zu vernehmen ist auch, dass Viktor Schoner, der Stuttgarter Opernintendant, der am 24. November im Haus der Architekten anwesend war, sich aber nicht zu Wort gemeldet hat, in inoffiziellen Bemerkungen die Kreuzbühne für verzichtbar hält.

Sanierung ja – aber billiger und besser!

Abschließend bekannten sich sowohl der Schwäbische Heimatbund als auch Aufbruch Stuttgart ebenso wie der Bund der Steuerzahler zur Sanierung der Oper. Diese sei dringend erforderlich und so bald wie möglich in Angriff zu nehmen. Die Vereine setzen sich weiterhin für eine Sanierung ein, die den Belangen des Spielbetriebs gerecht wird, ohne das Baudenkmal Littmann-Bau durch irreversible Eingriffe zu zerstören und die Kosten in Milliardenhöhe zu treiben.

 

Links:

Begrüßungsrede von Albrecht Rittmann

Kurzvortrag von Eike Möller, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg

„Sind Kreuzbühne und Zwischenspielstätte überflüssig?“, in Stuttgarter Nachrichten vom 26.11.2022

OPERNSANIERUNG – JA, ABER BILLIGER UND BESSER! AM 24. NOVEMBER 2022

Aufbruch Stuttgart beschäftigt sich seit geraumer Zeit im Rahmen seiner Aktivitäten mit dem Kulturquartier der Landeshauptstadt. Dazu gehört das Sanieren des Littmann-Baus, zu dem wir uns bereits früher öffentlich geäußert haben. Inzwischen haben sich viele Faktoren aus verschiedensten Umständen heraus verändert. Wir greifen dies auf und behandeln es aktuell erneut:

OPERNSANIERUNG – JA, ABER BILLIGER UND BESSER!
Milliardenteure Sanierung, Zerstörung des Baudenkmals, Interimsbau auf Abriss. All das soll alternativlos sein?

Öffentliches Podiumsgespräch über Legitimation, Kosten, Planung, Perspektiven

Aufbruch Stuttgart e. V. zusammen mit Schwäbischer Heimatbund e. V.

Veranstaltungsort:
FORUM Haus der Architektinnen und Architekten
Danneckerstraße 54
70182 Stuttgart
Donnerstag, 24. November 2022, 19:00 Uhr

Abbildungen: reproduzierte Originalzeichnungen von Max Littmann, enthalten in der Mappe der Edition Domberger, kein Erscheinungsjahr.

MAZDA ADLI – STRESS AND THE CITY

Mazda Adli und Wieland Backes im Gespräch am Donnerstag, den 27. Juli 2017 um 20 Uhr im Hospitalhof.

Wir sind besonders stolz darauf, dass wir Mazda Adli für einen Besuch in Stuttgart gewinnen konnten. Er ist Psychiater, Psychotherapeut und Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin. In seinem neuen Buch „Stress and the City“ ergründet er, warum Städte uns krank machen und warum sie trotzdem gut für uns sind. Wir laden herzlich ein zu einem Vortrag mit anschließendem Gespräch am Donnerstag, den 27. Juli 2017 um 20 Uhr im Hospitalhof.