Aufbruch Stuttgart e. V. – die unabhängige Bürgerbewegung für die Stadt der Zukunft – für eine Stadt, von der wir träumen.

B14 IN STUTTGART – GENUG GESCHWÄTZT, FANGT ENDLICH AN!

Stuttgart, so hat man den Eindruck, ist wie die deutsche Automobilindustrie: der Entwicklung meilenweit hinterher. Während andere Städte die Abkehr von der autogerechten Stadt längst geschafft haben, hält Stuttgart tapfer an seiner Stadtautobahn fest. Der Wettbewerb zur Umgestaltung der B14 fand 2020 statt, mit hervorragendem Ergebnis. Er hat gezeigt: Mehr Lebensqualität, attraktive Stadträume und eine umweltverträgliche Mobilität sind keine Utopie! Doch nun will der Baubürgermeister erst einmal den Verkehr zählen und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben. Aber es geht nicht darum, was der Verkehr will, sondern was wir für eine Stadt wollen.

Aufbruch Stuttgart e. V. lädt ein:

„Welche Stadt wollen wir?“
Vortrag von Patrick Gmür, Architekt, Juryvorsitzender des B14-Wettbewerbs und von 2009 bis 2016 Direktor des Amts für Städtebau der Stadt Zürich

Hier können sie den Vortrag von Patrick Gmür herunterladen.

„Wo und wie fangen wir an?“
Vortrag von asp Architekten, Gewinner des Wettbewerbs „Neuer Stadtraum B14 Stuttgart“

Danach stellen sich die Referenten der Diskussion mit dem Publikum. Im Anschluss lädt Aufbruch Stuttgart dazu ein, den Abend bei Wein und Brezeln im Foyer ausklingen zu lassen.

Dienstag, 10. Oktober, 18.30 Uhr, Forum Haus der Architektinnen und Architekten, Danneckerstraße 54.

Der Eintritt ist frei.

HAUPTRADROUTE 1 DURCH DEN SCHLOSSGARTEN – MUSS DAS SEIN?

Rad ab!

Zur Auseinandersetzung um die Hauptradroute 1 und ein Theatercafé im Schlossgarten

Mit größtem Befremden verfolgt Aufbruch Stuttgart e. V. die Diskussion um die Hauptradroute 1 durch den Schlossgarten und den Wunsch der Staatstheater, zwischen Oper und Schauspielhaus eine feste Außengastronomie einzurichten.

Aufbruch begrüßt den Plan, ein Café an dieser Stelle zu etablieren. Es gibt kaum einen schöneren Platz in der Stadt als vor dem Ensemble der Theaterbauten mit Blick auf den Park und den Eckensee. Ein Theatercafé würde zur Aufwertung des öffentlichen Raums beitragen und die Attraktivität der Innenstadt erhöhen. Zudem hat ein Theatercafé nach Meinung von Aufbruch das Potenzial, die Bindung des Publikums an die Staatstheater zu stärken und langfristig zu einer Belebung der Gebäude auch über die Vorstellungen in den Abendstunden hinaus beizutragen.

Die gegen eine Außengastronomie vorgetragenen Bedenken hält Aufbruch Stuttgart dagegen für absurd. Den Radschnellweg durch den Schlossgarten zu führen, war von Anfang an eine krasse Fehlentscheidung. Der Park dient dem Aufenthalt von Erholungsuchenden und Familien mit Kindern. Aber weder kleine Kinder noch Erwachsene sollten sich im Schlossgarten vor eiligen Radfahrern in Acht nehmen müssen oder ständig Gefahr laufen, verletzt zu werden. Falls nun die geplante Außengastronomie der Staatstheater mit dem Hinweis auf die Risiken durch den Radschnellweg abgelehnt würde, hätten Fußgänger als das schwächste Glied in der Kette wieder einmal das Nachsehen.

Der Radschnellweg gehört zwingend auf die Seite zur B14. Für die zögerliche Haltung der SPD hat Aufbruch Stuttgart kein Verständnis. Noch weniger lässt die Bürgerbewegung den Einwand der CDU-Gemeinderatsfraktion gelten, dass der Platz dort für den Autoverkehr benötigt würde. Diese Ansicht verrate nur eines: Dass die CDU ideologisch noch immer an der autogerechten Stadt der Nachkriegsjahre festklebt und von der allgemeinen Verkehrswende ebenso wenig mitbekommen hat wie vom Beschluss des Stuttgarter Gemeinderats, den Autoverkehr auf der B14 in Zukunft um 50 Prozent zu reduzieren.

Aufbruch Stuttgart fordert Politik und Verwaltung daher auf, die Hauptradroute 1 umgehend an die B14 zu verlegen sowie die Einrichtung einer Außengastronomie vor Oper und Schauspiel zügig voranzutreiben.

B14: SCHREIBEN AN DEN OBERBÜRGERMEISTER HERRN DR. FRANK NOPPER

B14: Schreiben an den Oberbürgermeister unserer Landeshauptstadt, Herrn Dr. Frank Nopper und an seinen Beigeordneten für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Herrn Peter Pätzold

Anrede, …

laut Öffentlicher Auslegung des Bebauungsplanentwurfes „Hauptstätter-/Esslinger Straße (Stgt 317)“ soll die Zielplanung „Neuer Stadtraum B14“, d. h. der Entwurf von asp Architekten, Stuttgart/Koeber Landschaftsarchitektur, Stuttgart, mittelfristig umgesetzt werden.

Damit ein gesetzter, mittelfristiger Termin auch eingehalten werden kann, müssen wesentliche Planungen und politische Entscheidungen naturgemäß kurzfristig vorab getroffen werden.

Aus Sicht von Aufbruch Stuttgart erscheint als wichtige Bedingung ein Beschluss des Gemeinderates erforderlich, der die Umsetzung der asp/Koeber-Planung zur B14 verbindlich politisch festlegt. Entsprechen doch die Vorgaben für den Wettbewerb zur B14 – die Reduktion um 50% der bisherigen Verkehrsflächen für den motorisierten Individualverkehr – einem Paradigmenwechsel, der deutlich und proaktiv in die Stadtgesellschaft getragen werden sollte. Zu berücksichtigen sind auch angedachte Vorhaben im Bereich City-Ring nach Fertigstellung des neuen Bahnhofs, eine Verkehrsberuhigung in der Schillerstraße und in dem Bahnhofsbereich bei gleichzeitiger Ertüchtigung der Wolframstraße.

Es erscheint uns demnach sinnvoll, wie bereits bei anderer Gelegenheit angesprochen, durch ein Verkehrsgutachten zu untersuchen, welche verkehrliche Leistungsfähigkeit die Zielplanung und die Planungen im Umfeld des neuen Bahnhofs tatsächlich bringen wird. Nicht zielführend, um nicht zu sagen absurd, sind Verkehrsgutachten, die von der heutigen Verkehrsbelastung ausgehen, um damit Mängel der Zielplanung herauszuarbeiten.

Im Verkehrsentwicklungskonzept (VEK2030) aus dem Jahr 2014 hatte die Landeshauptstadt Stuttgart (LHS) eine Planung für die B14 als Boulevard vorgelegt. Dabei wurde gezeigt, dass bei Beibehalten der Funktionalität im betrachteten Planungsbereich von Marienplatz bis Neckartor Seitenräume von ca. 20 m bis 40 m für Stadtplanung gewonnen werden können. Zitat aus dem VEK2030: “Die Umsetzung dieses Konzeptes ist zwar im Grundsatz bereits beschlossen, eine Finanzierung steht jedoch noch aus.“ **Das **Fortschreiben des VEK2030 ist dringend erforderlich, um verkehrspolitische Ziele klar zu definieren und zu kommunizieren – auch im Hinblick auf die beschlossene Klimaneutralität bis 2035.

Im Schreiben des Beigeordneten für Städtebau, Wohnen und Umwelt Peter Pätzold vom 21.12.2021 an Aufbruch Stuttgart wurde das Fortschreiben des VEK2030 ab 2024/2025 avisiert. Dieser Zeitpunkt erscheint uns als zu spät.

In dieser Studie dürfen nicht nur Verkehrsprobleme behandelt, sondern müssen detaillierte Vorschläge zu einer schrittweisen Realisierung des asp-Entwurfes, sowie deren städtebaulichen Auswirkungen auf die angrenzenden Quartiere vorgelegt werden.

Nach Aussage der LHS werden in alle laufenden bzw. geplanten städtebaulichen Maßnahmen im Bereich des Stadtraumes B14 die asp/Koeber Landschaftsarchitektur-Planung mit einbezogen. Nur erscheinen dann planerischen Entscheidungen wie beim Haus für Film und Medien bzw. beim Mobility-Hub von E. Breuninger GmbH & Co als sehr fragwürdig. Die Kante der erwähnten Baukörper soll im EG-Bereich nicht auf die zukünftige Reduktion der Fahrstreifen reagieren, während die oberen Geschosse um ca. 3 m auskragen dürfen – ein städtebaulich sehr unbefriedigender Kompromiss.

Wir gehen davon aus, dass bei der avisierten Auslobung der Sanierung der Württembergischen Staatstheater (WST) zusammen mit der Erweiterung des Königin-Katharina-Stifts (KKS) nicht ähnlich schlechte Ergebnisse erreicht werden dürfen. Dazu müssen die Rahmenbedingungen entsprechend der Meldung der LHS vom 12.7.2022 eindeutiger definiert sein, wie z. B.

• für die überbaubare Fläche ausschließlich die Variante „2“ bzw. die Variante „Planung asp“, (siehe LHS, Amt für Stadtplanung und Wohnen, „Hauptstandort Württembergische“ Staatstheater, mündlicher Bericht, 12.7.2022, Seite 7
detaillierte Angaben zum Flächenbedarf des vorgesehenen Kulissengebäudes
sowie präzise Angaben zum Standort der KKS-Multifunktionshalle und gegebenenfalls weiterer gewünschter Klassenräume

Neben den laufenden Bauprojekten sollten aber auch früher vom Gemeinderat entschiedenen Maßnahmen nochmals im Zusammenhang mit der Zielplanung B14 einer Prüfung unterzogen werden. Hier sei stellvertretend die Verlängerung des Tunnels am Gebhard-Müller-Platz in Richtung Neckartor um ca. 200 m erwähnt, der nach Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs in Angriff genommen werden soll – eine der Zielplanung völlig entgegengesetzte Maßnahme.

Aufbruch Stuttgart meint, dass die Stadtgesellschaft ernsthaft, nachvollziehbar, verlässlich und vor allem wesentlich enger in den Prozess „Neuer Stadtraum B14“ eingebunden werden muss, damit dieses Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden kann.

Dazu ist die von uns im Bürgerhaushalt 2023 vorgeschlagene Infobox plus eventuelle, damit verbundene Maßnahmen gedacht. Vielleicht aber übernimmt ja die Landeshauptstadt Stuttgart diesen Vorschlag auch dann, falls er in der Abstimmung nicht die gewünschte Mehrheit erhalten hat.

Ich freue mich, von Ihnen dazu wieder zu hören.

Diese ePost ist zeitgleich an asp Architekten & Koeber Landschaftsarchitektur verschickt worden.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Rossmann
Vorsitzender Aufbruch Stuttgart e. V.

ZUSAMMEN MACHEN WIR STADT

Für eine Stadt, von der wir träumen!

DIE B14 UND DAS TEILPROJEKT HAUS FÜR FILM UND MEDIEN (HFM) UND MOBILITY HUB (PARKHAUS BREUNINGER)

Ein bürgerschaftliches Beteiligungsprojekt des Vereins Aufbruch Stuttgart e. V.

Unser Selbstverständnis

Aufbruch Stuttgart hat sich vor mehr als 5 Jahren dazu entschlossen, bürgerschaftliches Mitwirken in den Bereichen Kunst, Kultur, Umwelt und Naturschutz aktiv mit zu gestalten. So war nur selbstverständlich, dass der Verein sich auch bei der Planung Umgestaltung des Stadtraumes B14 mit einbrachte.

Ausgangslage und Chronologie

Mit Datum vom 16.12.2022 wurde von der Landeshauptstadt Stuttgart (LHS) der Bebauungsplanentwurf Hauptstätter/Esslinger Strasse ausgelegt (Bild 1) und die Öffentlichkeit zur Stellungnahme bis 30.1.2023 gemäß §3 Baugesetzbuch aufgefordert Inhalt dieses Entwurfes ist der Abriss des heutigen Parkhauses Breuninger und stattdessen der Neubau eines sogernannten Mobility Hubs sowie des Hauses für Film und Medien (HFM) neben der Leonhardskiche an der B14.

Bild 1: Bebauungsplanentwurf HFM und Mobility Hub

Grundlage für den Bebauungsplanentwurf waren mehrere vorab durchgeführte Planungswettbewerbe:

Städtebauwettbewerb „Neuer Stadtraum B14“ im Jahr 2019; Gewinner asp Architekten Stuttgart mit Köber Landschaftsarchitektur. Wie im Bild 2 gezeigt, zeichnet sich diese Planung im Bereich des Leonhardsplatzes wie folgt aus:

• die B14 wird zukünftig ausschließlich oberirdisch geführt

• die Anzahl der Fahrspuren wird auf maximal 3 reduziert

• gegenüber der Leonhardskirche entsteht ein neues Kulturquartier ohne Mobility Hub

• die Baukante der Neubauten rückt bis zur geplanten Kante der Hauptstätter Straße vor

Bild 2: asp-Entwurf „Neuer Stadtraum B14“ im Bereich Leonhardsplatz

B14 Stuttgart

Bild 3: Wettbewerbsentwurf HFM und Mobility Hub, Ansicht Hauptstätter Straße

Die Firma Breuninger führte in Abstimmung mit der LHS im Jahre 2020 einen beschränkten Realisierungswettbewerb zum Breuninger Parkhaus – dem Mobility Hub – und dem Haus für Film und Medien durch. Als Gewinner wurden am 18.12.2020 die Architekten haascockzemmrich Stuttgart gekürt (Bild 3).

Der haascockzemmrich-Entwurf zeichnet sich wie folgt aus:

• Ein durchgehendes Sockelgeschoß entlang der bisherigen Baugrenze an der Hauptstätter Straße

• Die Höhe der drei Baukörper zusammen mit dem Sockelgeschoß schwankt zwischen ca. 18 m und 27 m

• Dieser Entwurf berücksichtigt die planerische Konzeption des asp-Entwurfes für den Neuen Stadtraum B14 nicht

Da die LHS zwischenzeitlich den asp-Entwurf als Zielplanung für die Neuordnung der neuen Quartierkante betrachtete, wurde eine Überarbeitung dieser Pläne und gleichzeitig ein Realisierungswettbewerb für das HFM durchgeführt. Als Randbedingungen wurden entsprechend Bild 4 festgelegt:

• Die Obergeschosse der Neubauten dürfen entlang der Hauptstätter Straße um 3 m auskragen, falls darunter eine lichte Höhe von 4,7 m freigehalten wird;

• Das durchgehende Sockelgeschoß entfällt, so dass das HFM als eigenständiger Baukörper ausgeführt und die Wagnerstraße bis zur Hauptstätter Straße geführt werden kann.

Bild 4: Randbedingungen für Mobility Hub und HFM-Realisierungswettbewerb

Am 2. Februar 2022 trat die Jury zum HFM-Realisierungswettbewerb zusammen und kürte Delugan Meissl Associated Architects Wien, mit Wenzel+Wenzel, Karlsruhe zum Sieger. Jurymitglied Hochbauamtsleiter Peter Holzer: „Der Bau des Hauses für Film und Medien bildet den Auftakt zum geplanten Rückbau der Stadtautobahn B14 und soll Anfang 2027 eröffnet werden.“

Bild 5: HFM-Entwurf Delugan und Meissl Wien

Aufbruch Stuttgart hatte bereits mit Schreiben vom 27.1.2022 und 16.2.2022 zum laufenden Verfahren Bebauungsplanentwurf Hauptstätter/Esslinger Straße Stellung bezogen und insbesondere folgende Bedenken und Vorschläge vorgetragen:

• Insgesamt zu großes Bauvolumen – Geschoßflächenzahl ca. 7 während im Baunutzungsverzeichnis dieser Wert auf 3 begrenzt ist)

• Eine städtebauliche Verbindung zwischen Leonhardsviertel und Innenstadt gelingt nicht, da die Körnung der bestehenden Bebauung nicht oder nur unzureichend aufgenommen wurde

• Trotz Überarbeitung gelingt eine Anpassung an die Zielplanung „Neuer Stadtraum B14“ nicht bzw. nur sehr unbefriedigend

Umgang der Verwaltung mit den Stellungnahmen wesentlicher Behörden sowie den Anregungen von Aufbruch Stuttgart

Die LHS legte den Bebauungsplanentwurf gemäß §4 des Baugesetzbuches (BauGB) allen Trägern öffentlicher Belange im Jahr 2022 zur Stellungnahme vor. Im Rahmen dieses Verfahrens konnte sich Aufbruch Stuttgart mit dem erwähnten Schreiben vom 27.1.2022 ebenfalls einbringen. Mit dem nun offiziell ausgelegten Bebauungsplanentwurf nach §3 BauGB veröffentlichte die LHS auch alle bisherigen Stellungnahmen und Anregungen von Behörden und Institutionen jeweils verbunden mit ergänzenden Entscheidungen der Verwaltung.

Diese sehr umfangreiche Dokumentation kann unter https://www.stuttgart.de/leben/stadtentwicklung/oeffentlichkeitsbeteiligung/planauslage/ (Stgt317) eingesehen und heruntergeladen werden.

Fazit und Ausblick zur bürgerschaftlichen Beteiligung durch Aufbruch Stuttgart

Es ergibt sich die grundsätzliche Frage: Ist ein Mobility Hub dieser Größenordnung sinnvollerweise in derart zentraler Lage in der Innenstadt anzusiedeln? Wäre es im Hinblick auf Nachhaltigkeit und die zukünftige Transformation der Mobilität nicht angebracht solche Bauwerke an der Peripherie, z. B. in den Industriegebieten von Stuttgart-Vaihingen oder Stuttgart-Feuerbach zu realisieren? Ein Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr wird dadurch gefördert.

Solche Überlegungen wären bei entsprechendem Engagement und durch unsere bürgerschaftliche Beteiligung schon früher aufgetreten, zumal sie doch sehr berechtigt und vorausschauend sind.  Bleibt zu hoffen, dass in Zukunft die Bürger möglichst in frühen Planungs- und Abstimmungsphasen eingebunden werden.

Für eine Stadt, von der wir träumen

Januar 2023

AUFGETAUCHT! ORTE UND LEBENSRAUM FÜR STUTTGART

Neuer Stadtraum B14

Präsentation von asp Architekten & Koeber Landschaftsarchitektur am 7. Dezember 2022 bei dem öffentlichen Podiumsgespräch „Stadtleben versus Stadtautobahn“
1933 Charta von Athen . 1954 Leitsätze des Deutschen Städtetags . 1959 Die autogerechte Stadt, ein Weg aus dem Verkehrschaos

Die autogerechte Planung hat Städte unattraktiv gemacht und zu strukturell getrennten Fragmenten auf Quartiersebene geführt. Zertrennte Nachbarschaften und Netzwerke sind die Folge. Wie kann es weitergehen? Verzahnung der Projektebenen Bedarfe Stadtraum Verkehr.

Hier sehen Sie die vollständige Präsentation

„STADTLEBEN VERSUS STADTAUTOBAHN“ AM 7. DEZEMBER 2022

Öffentliches Podiumsgespräch mit asp Architekten, Koeber Landschaftsarchitektur und dem Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold am 7. Dezember 2022

Veranstaltungsort:
Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart
Büchsenstraße 33
70174 Stuttgart
Mittwoch, 7. Dezember 2022, 19:00 Uhr

Das Verbessern der Aufenthaltsqualität im Kulturquartier unserer Stadt und der Anziehungskraft der dort befindlichen Institutionen ist eines der großen Anliegen unseres Vereins. Haben doch bereits die Ergebnisse unserer Workshops „Aufbruch Kulturquartier“ und „Aufbruch Verkehrswende“ in die Ausschreibung „Neuer Stadtraum B14“ Eingang gefunden.

Diesen Faden spinnen wir in der öffentlichen Podiumsveranstaltung „Stadtleben versus Stadtautobahn“ weiter. Dabei stellen wir, gemeinsam mit asp Architekten, noch einmal das Wettbewerbsergebnis vor.

Dem Bürgermeister Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold, bieten wir das Forum, auf Fragen aller Besucher nach dem aktuellen Stand der Dinge einzugehen.

Stimmen aus der Politik

Oberbürgermeister Fritz Kuhn am 16. September 2020: „… Der Siegerentwurf ist visionär und ein Grundstein für die Stadtentwicklung. Diese etwa vier Kilometer zwischen Marienplatz und Schwanenplatztunnel sind bedeutsam für die gesamte Stadt. Jetzt soll diese Schneise, eine Art Stadtautobahn, zu einer normalen Stadtstraße werden. Das schafft mehr Raum für Radler und Fußgänger. So steigern wir die Qualität des Öffentlichen Raums, schaffen Aufenthaltsqualität und tragen zur Überwindung der Dominanz des Autoverkehrs bei. …“

Bürgermeister für Städtebau, Umwelt und Wohnen, Peter Pätzold an demselben Tag: „… Der Entwurf hat die Jury überzeugt. Wir werden diesen Entwurf nun schrittweise umsetzen. Dazu werden wir Gespräche mit den Architekten und den Verkehrsplanern aufnehmen. Ich freue mich, dass sich ein Stuttgarter Büro durchgesetzt hat. asp/Koeber haben einfach ein gutes Auge für die Stadt. …“

Worte der Jury

Ebenfalls am 16. September 2020: „… Es ist vorgesehen, als nächsten Schritt – ab 2022 – eine Machbarkeitsstudie zu vergeben, die auch erste Umsetzungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Die Vergabe ist noch nicht erfolgt, es soll aber bis zur Sommerpause einen Bericht in den politischen Gremien geben, der den Planungsstand und die weitere Vorgehensweise bei diesem sehr umfangreichen Projekt aufzeigen soll. …“

Hier können Sie die Präsentation von asp Architekten und koeber Landschafstarchitektur direkt herunterladen.

Interessant: ein Thema, derselbe Autor!

Presseartikel, Stuttgarter Nachrichten vom 20.12.2022

Presseartikel, Stuttgarter Nachrichten vom 21.12.2022

Stuttgart B14

 

 

Schnitt Österreichischer Platz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Österreichischer Platz

 

Ansicht Österreichischer Platz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Stuttgart Willhelmsplatz

Schnitt Willhelmsplatz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Leonhardsplatz

Ansicht Leonhardsplatz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Charlottenplatz

Schnitt Charlottenplatz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Kulturmeile Stuttgart

Schnitt Kulturmeile / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Gerhard-Müller-Platz / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

Schnitt Stöckach / © asp Architekten und koeber Landschaftsarchitekten

 

FÜR EIN GLÜCKLICHERES STUTTGART

Matthias Alexander schrieb am 23.01.2021 in der FAZ – Zitat: „Seit Jahrzehnten wird in der Stadt darüber debattiert, wie sich der Jahrhundertfehler aus dem Geist der autogerechten Stadt retten lässt, der manchem wie die gerechte Strafe für die Autobauerstadt schlechthin erscheint. Schon der geniale James Stirling, Architekt der Neuen Staatsgalerie, legte seinem Entwurf die Zusage zugrunde, dass der fertige Bau an einem Boulevard statt an einer Autobahn stehen werde. 1974 war das. Geschehen ist seither nichts, stattdessen schwollen die Pendlerströme an. Frustriert von der Tatenlosigkeit der Politik, gründete sich im Jahr 2017 die Bürgerinitiative Aufbruch Stuttgart, Arno Lederer gehört zum engen Kreis um den Gründer Wieland Backes, einem früheren Fernsehmoderator. Ihr Ziel, die Kulturmeile aufzuwerten, stieß auf enorme Resonanz. Getragen vom Erfolg und provoziert von der anhaltenden Indifferenz der Politik, weitete die Initiative ihren Anspruch auf Mitsprache weiter aus, teils mit Erfolg. Dass inzwischen ein Wettbewerb zur Neugestaltung der B 14 entschieden wurde, ist ihrem Wirken zu verdanken.“

Titelfoto: © Bernd Sturm

FÜNF VISIONEN FÜR EIN LEBEN NACH DER STADTAUTOBAHN – NEUE WEGE IN DIE VERKEHRSWENDE

Auf Einladung von „Aufbruch Stuttgart“ haben renommierte Verkehrsplaner aus Belgien, Deutschland, Österreich und der Schweiz inspirierende Ideen für eine Verkehrswende in Stuttgart erarbeitet und vorgestellt. In einem mehrtägigen Workshop, unterstützt von der IHK Region Stuttgart, versuchten sie – zumindest auf dem Papier – ein neues Zeitalter einzuläuten – eines jenseits von Staus, Lärm und Abgasen, mit öffentlichen Räumen, die auch Fußgängern und Radfahrern Raum bieten, mit Straßen und Plätzen, die zum Flanieren und Verweilen einladen – der Abschied vom längst überholten Ideal der autogerechten Stadt. Seit den 1960er Jahren zieht sich das beherrschende Asphaltband mitten durch den Talkessel, vom Neckartor bis zum Heslacher Tunnel, 4 km lang mit bis zu 13 Fahrspuren und 70 m Gesamtbreite. Mehr als 70.000 Autos verkehren hier Tag für Tag. Die unansehnliche Verkehrsschneise B14, die Stuttgart zerteilt, zu überwinden, ist der unerfüllte Traum vieler Stuttgarterinnen und Stuttgarter.

Wieland Backes und sein Team sind mit den Ergebnissen des Workshops mehr als zufrieden. „Stuttgart braucht solche kühnen Gedanken und inspirierenden Pläne um sein Schicksal als moderne Stadt zukunftsweisend in die Hand zu nehmen. Der Aufbruch in die Verkehrswende muss jetzt beginnen – nicht irgendwann.“ Dreh- und Angelpunkt ist die Reduzierung des Autoverkehrs – vom Stuttgarter Gemeinderat für die Konrad-Adenauer-Straße vor kurzem kühn auf 50 % bis 2030 festgelegt. Sämtliche Planer-Teams halten diese Dimension für unausweichlich – und für realistisch, falls man nur will. Die Organisatoren sehen die wegweisenden Workshop-Ergebnisse als wertvollen Input für den städtebaulichen Ideen-Wettbewerb „Neuer Stadtraum B14“, der jetzt, als Folge des beharrlichen Engagements von „Aufbruch Stuttgart“, Gestalt annimmt.

IHK-Hauptgeschäftsführer Johannes Schmalzl lobt die Zusammenarbeit mit „Aufbruch Stuttgart“: „Es liegt in der Natur unserer Unternehmen, ein Gespür für den Wandel zu entwickeln und sich dem Neuen nicht zu verschließen. Eine intelligente Verkehrswende ist sehr im Sinne der Wirtschaft. Deshalb freuen wir uns, zur Verwirklichung dieses gelungenen Workshops beigetragen zu haben.“

Die fünf Präsentationen der Büros:

artgineering, Brüssel
Präsentation als pdf-Datei hier herunterladen.

bhz, Zürich
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komobile, Wien
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prr, Aachen
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r-t, Darmstadt
Präsentation als pdf-Datei hier herunterladen.

Zu den Statements der Planer klicken Sie bitte hier.

TROTZ CORONA: AUFBRUCH JETZT!

In nur wenigen Tagen ist unsere Welt eine andere geworden. Unser aller Alltag hat sich überfallartig und einschneidend verändert, das Leben in unserem Land, unserer Stadt. Angesichts des dramatischen Fortschreitens der Covid-19-Pandemie und des Ukraine-Krieges, mag all das, was sich „Aufbruch Stuttgart“ auf die Fahnen geschrieben hat, plötzlich marginal, ja fast belanglos erscheinen. Wen interessiert in diesen Tagen die Zukunft der Stadtautobahn B14 oder des Kulturquartiers? Wer redet noch über Bürgerbeteiligung und Opernsanierung?


Wir müssen akzeptieren, dass in dieser existenz-bedrohenden Zeit die Menschen in dieser Stadt von anderen Fragen umgetrieben werden – von Grundfragen des Lebens und Überlebens. Aber gerade jetzt brauchen wir den mutigen Blick in die Zukunft, den Aufbruch ins Stuttgart von Morgen. Es wird auf Sicht kein Leben gänzlich ohne Corona geben, sondern Covid-19 wird uns begleiten.
Die Verschiebung der Parameter wird sich jedenfalls nicht auf Marginales und leicht Verkraftbares beschränken. Es weiterhin darum gehen, dem Stadtleben, der Wirtschaft, der Kultur, dem Bildungswesen wieder auf die Beine zu helfen. Eines ist dabei auch jenseits aller Nöte möglich: Nachdenken, Ideen entwickeln, das Stuttgart von Morgen neu zu denken. Und dem verschreinen wir uns als Initiative.
Gemeinsam mit einer engagierten Bürgerschaft die Zukunft in die Hand nehmen, das ist ein vielversprechendes Konzept an dem „Aufbruch Stuttgart“ seine Mitwirkung anbietet.

STUTTGARTS VERLORENE PLÄTZE

Das Erbe der autorgerechten Stadt entlang der Bundesstraße 14

Eine Ausstellung im StadtPalais vom 24. Oktober bis zum 24. November 2019

Wie auf einer Perlenschnur reihen sich entlang der B14 zwischen Neckartor und Heslacher Tunnel sieben platzartige Räume, die zum Teil nur noch der mühsamen Bewältigung des Straßenverkehrs dienen. Sie bedürfen dringend einer städtebaulichen Aufwertung. Plätze gelten weltweit als Inbegriff urbanen Lebens, als elementare öffentliche Räume, die einer Stadt Gesicht und Bedeutung geben.

Mit einer Ausstellung im StadtPalais will „Aufbruch Stuttgart“ die Aufmerksamkeit auf die Stuttgarter Plätze richten, die zu Opfern des Umbaus zur autogerechten Stadt geworden sind – schmerzliche Verluste, die bei der geplanten Neugestaltung des Stadtraums B14 jetzt wieder in den Fokus der Planer und der öffentlichen Debatte rücken. Aus den vernachlässigten, dem Autoverkehr untergeordneten Plätzen müssen wieder im besten Sinne „Perlen“ werden.