Aufbruch Stuttgart e. V. – die unabhängige Bürgerbewegung für die Stadt der Zukunft – für eine Stadt, von der wir träumen.

WIR TREFFEN UNS IM CAFÉ LITTMANN

Die Entdeckung der Schnelligkeit: Kaum haben die Staatstheater den Wunsch nach einer Außengastronomie vor dem Littmann-Bau ventiliert, hat sich der Gemeinderat schon mehrheitlich dafür ausgesprochen.

Es ist also doch kein Naturgesetz, dass in Stuttgart immer nur geredet, nicht gehandelt wird. Schon in Kürze, berichtet die „Stuttgarter Zeitung“, soll es am Eckensee mit einem Café für 144 Gäste losgehen.

Die Bürgerinitiative Aufbruch Stuttgart e. V., die den Vorschlag des Staatstheaters sofort aufgegriffen und befürwortet hat, freut sich über die zügige Entscheidung des Gemeinderats und den ersten Espresso vor der Oper. Aufbruch hat auch einen Vorschlag, wie das Kind heißen könnte: Wie wär’s mit „Café Littmann“ – zu Ehren des Architekten Max Littmann, der das Ensemble des Königlich Württembergischen Hoftheaters einst (1909-1912) schuf? So könnte das Café nicht nur „eine sanfte Freundschaft mit dem Theater“ wachsen lassen, wie die Grünen-Stadträtin Christine Lehmann hofft, sondern auch den Namen des genialen Erbauers im Bewusstsein der Bevölkerung verankern.

Aufbruch Stuttgart e. V. sieht aber ebenso wie die Politik eine Reihe offener Fragen. Ungeklärt ist etwa, wo die vom Theater vorgesehenen neun Container für Lager-, Kühl- und Sanitäreinrichtungen platziert werden können, so dass sie das Bild des Schlossgartens möglichst wenig beeinträchtigen. Langfristig müssen jedoch alle Funktionen für den gastronomischen Betrieb in das sanierte und erweiterte Ensemble der Theaterbauten integriert werden, fordert Aufbruch, damit das unschöne Containerdorf nicht zur Dauereinrichtung wird. Auch, wie sich das Café außerhalb der Öffnungszeiten präsentiert, ist noch unklar.

Wo künftig die Hauptradroute verläuft, kann dagegen keine ernsthafte Frage mehr sein. Der Park gehört den Erholungsuchenden, den Familien mit Kindern, den Fußgängern und Besuchern des „Littmanns“. Eine alternative Radroute entlang der B14 ist daher Voraussetzung für die Außengastronomie vor dem Opernhaus. Falls dafür eine Fahrspur weggenommen würde, hätte diese Maßnahme nach Meinung von Aufbruch Stuttgart e. V. zudem den Charme, dass damit ein Anfang für die Neuordnung der B14 gemacht würde, so wie es auch Grüne, SPD, FrAktion und PULS in einem interfraktionellen Antrag zur Verkehrswende in Stuttgart fordern.

EIN HOCH AUF DIE OPER, EIN HOCH AUF DIE BAUKUNST!

Aufbruch Stuttgart e. V. hält die Sanierung des Littmann-Baus für unumgänglich – die Sanierungspläne von Intendanz und Politik aber nicht für alternativlos

Oper, Ballett und Schauspiel sind echte Publikumsmagnete und wie am 28. 4. 2023 in der „StZ“ zu lesen, haben die Württembergischen Staatstheater nicht nur für die Besucher, sondern auch für die Verantwortlichen alle Erwartungen in dieser Saison erfüllt, ja sogar übertroffen. Es ist wunderbar, dass das Corona-Loch überwunden zu sein scheint, kulturelle Veranstaltungen gut besucht sind und das Publikum wieder den Weg an den Eckensee findet!

Die Begeisterung hat Tradition. Sechs Mal wurde die Stuttgarter Oper in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zum „Opernhaus des Jahres“ gewählt. Der Staatsopernchor Stuttgart zählt zu den besten Chören des europäischen Musiktheaters und wurde bereits dreizehn Mal mit dem Titel „Opernchor des Jahres“ ausgezeichnet. Auch das Staatsorchester Stuttgart wurde bereits zum „Orchester des Jahres“ gewählt.

Es könnte so weitergehen. Die Staatstheater könnten, wie die StZ schreibt, zum „Motor für einen Kulturrausch in der Metropolregion Stuttgart“ werden. Die Intendanten scheinen den Geschmack des Publikums zu treffen und die Leistungen der Künstler sind überragend, und das obwohl die Arbeitssituation für die Beschäftigten der Staatstheater unzumutbar ist und sie wohl noch lange auf Verbesserungen warten müssen.

AUFBRUCH STUTTGART plädiert deshalb dafür, die Sanierung der Oper so schnell wie möglich voranzutreiben! Die Beschäftigten und Künstler leiden täglich unter der jahrzehntelang verschleppten Sanierung, aber auch die Schäden am denkmalgeschützten Littmann-Bau sind selbst für Laien nicht mehr zu übersehen. Beim Sturm vor zwei Jahren wurden große Teile des Kupferdachs weggerissen, die jetzt als Mahnmal (oder Schandmal?) im Eckensee ruhen.

Mit den Plänen der Oper und der Politik geht AUFBRUCH STUTTGART dennoch nicht konform. Die Bürgerinitiative setzt sich für eine Sanierung im Bestand ein. Und sie verfügt über genügend Expertise in den eigenen Reihen, um nachzuweisen, dass das möglich ist. AUFBRUCH ist vor allem gegen den Einbau einer sogenannten Kreuzbühne, die diesem wertvollen Baudenkmal – dem letzten intakten dieses Kalibers in Stuttgart – ungeheuren Schaden zufügen würde, was sowohl die Intendanz als auch die Politik permanent zu verschleiern versuchen. In dieser Sache ist sich die Bürgerinitiative mit dem Schwäbischen Heimatbund einig, der ebenfalls vor einer Verunstaltung des Bauwerks warnt.

Die alternativen Vorschläge von AUFBRUCH zum schonenderen Umgang mit dem Littmann’schen Baukunstwerk hätten zudem den Vorteil, dass die Oper und das Ballett noch in diesem Jahrzehnt wieder im Littmann-Bau spielen könnten und nicht erst 2040, wie der Zeithorizont für den Wiedereinzug der Theaterbetriebe zuletzt lautete. Und das aufgrund von Inflation und immensen Kostensteigerungen gerade im Bauwesen inzwischen bis zu 1,5 Milliarde Euro zu veranschlagende Sanierungsprojekt würde auch wesentlich weniger Steuergelder verschlingen. Opernsanierung ja – aber billiger und besser! lautet daher die Devise von AUFBRUCH STUTTGART.

Die geplante Außengastronomie der Staatstheater findet dagegen die ungeteilte Zustimmung von Aufbruch Stuttgart e. V.. Für die Besucher der Staatstheater und des umliegenden Schlossgartens, ja für die ganze Stadt, wäre ein „Café Littmann“ vor den beiden Häusern herrlich. Es gibt kaum einen schöneren Platz in der Stadt als vor dem Ensemble der Theaterbauten mit Blick auf den Park und den Eckensee. Der umliegende Schlossgarten soll in erster Linie dem Aufenthalt von Erholungsuchenden und Familien mit Kindern dienen. Ein Café würde zudem zur Aufwertung des öffentlichen Raums beitragen und die Attraktivität der Innenstadt erhöhen.

Die Chance, dieses einmalige kulturelle Ensemble auch nach außen zu öffnen, die Bindung des Publikums an die Staatstheater zu stärken und langfristig zu einer Belebung der Gebäude auch über die Vorstellungen in den Abendstunden hinaus beizutragen, sollte mit beiden Händen ergriffen und realisiert werden.

HAUPTRADROUTE 1 DURCH DEN SCHLOSSGARTEN – MUSS DAS SEIN?

Rad ab!

Zur Auseinandersetzung um die Hauptradroute 1 und ein Theatercafé im Schlossgarten

Mit größtem Befremden verfolgt Aufbruch Stuttgart e. V. die Diskussion um die Hauptradroute 1 durch den Schlossgarten und den Wunsch der Staatstheater, zwischen Oper und Schauspielhaus eine feste Außengastronomie einzurichten.

Aufbruch begrüßt den Plan, ein Café an dieser Stelle zu etablieren. Es gibt kaum einen schöneren Platz in der Stadt als vor dem Ensemble der Theaterbauten mit Blick auf den Park und den Eckensee. Ein Theatercafé würde zur Aufwertung des öffentlichen Raums beitragen und die Attraktivität der Innenstadt erhöhen. Zudem hat ein Theatercafé nach Meinung von Aufbruch das Potenzial, die Bindung des Publikums an die Staatstheater zu stärken und langfristig zu einer Belebung der Gebäude auch über die Vorstellungen in den Abendstunden hinaus beizutragen.

Die gegen eine Außengastronomie vorgetragenen Bedenken hält Aufbruch Stuttgart dagegen für absurd. Den Radschnellweg durch den Schlossgarten zu führen, war von Anfang an eine krasse Fehlentscheidung. Der Park dient dem Aufenthalt von Erholungsuchenden und Familien mit Kindern. Aber weder kleine Kinder noch Erwachsene sollten sich im Schlossgarten vor eiligen Radfahrern in Acht nehmen müssen oder ständig Gefahr laufen, verletzt zu werden. Falls nun die geplante Außengastronomie der Staatstheater mit dem Hinweis auf die Risiken durch den Radschnellweg abgelehnt würde, hätten Fußgänger als das schwächste Glied in der Kette wieder einmal das Nachsehen.

Der Radschnellweg gehört zwingend auf die Seite zur B14. Für die zögerliche Haltung der SPD hat Aufbruch Stuttgart kein Verständnis. Noch weniger lässt die Bürgerbewegung den Einwand der CDU-Gemeinderatsfraktion gelten, dass der Platz dort für den Autoverkehr benötigt würde. Diese Ansicht verrate nur eines: Dass die CDU ideologisch noch immer an der autogerechten Stadt der Nachkriegsjahre festklebt und von der allgemeinen Verkehrswende ebenso wenig mitbekommen hat wie vom Beschluss des Stuttgarter Gemeinderats, den Autoverkehr auf der B14 in Zukunft um 50 Prozent zu reduzieren.

Aufbruch Stuttgart fordert Politik und Verwaltung daher auf, die Hauptradroute 1 umgehend an die B14 zu verlegen sowie die Einrichtung einer Außengastronomie vor Oper und Schauspiel zügig voranzutreiben.

EINE STADT IN BEWEGUNG – FÜR EINE LEBENSWERTERE STADT UND EIN LEBENDIGES KULTURQUARTIER

Wie überquert man am besten die B14 in Höhe Staatsgalerie und Staatstheater? Heute ist das oberirdisch nur unter Lebensgefahr möglich. Am 17. September bieten wir in einer spektakulären Aktion eine probate Lösung an: Am besten auf dem Hochseil.

Download Flyer: hier

Der atemraubende Auftritt der Artisten aus der legendären Traber-Familie ist der Abschluss eines ganz besonderen Events, das an diesem sonntäglichen Vormittag im September für einige Stunden die Hauptstätter Straße und die Konrad-Adenauer-Straße beherrschen wird.

Ganz Stuttgart – ob Erwachsener, Jugendlicher oder Kind – ist eingeladen, durch Teilnahme an einem Marsch vom Wilhelmsplatz bis zur Staatsoper den Forderungen von AUFBRUCH STUTTGART Nachdruck zu verleihen: Schluss mit der schier unüberwindbaren Verkehrsschneise zwischen Neckartor und Österreichischer Platz, als erster Schritt für den Wandel von der autogerechten zur menschengerechten Stadt und Schaffung eines lebendigen Kulturquartiers, das alle Bürger zum Verweilen und Flanieren einlädt.

Das Referat für öffentliche Ordnung der Stadt Stuttgart hat in konstruktiven Gesprächen der Sperrung des betroffenen Straßenbereichs für den Verkehr von 11 bis 14 Uhr zugestimmt. Möglich wird die Straßensperrung durch das Demonstrations- und Versammlungsrecht, dem nach Bundes- und Landesrecht ein hoher Stellenwert eingeräumt wird.

Es soll aber kein verbissener, sondern ein heiterer, ausgelassener Zug werden, der sich da um 11 Uhr vom Wilhelmsplatz in Richtung Nordosten in Bewegung setzt. Am Wilhelmsplatz sammeln sich die Teilnehmer bereits ab 10 Uhr und werden mit Ballons in den Farben der Initiative (Blau, Gelb, Rot, Weiß ) und anderen Utensilien ausgestattet.

Die „Marching Band Stuttgart“ begleitet das Event musikalisch: Sie führt den Zug auf der 1,2 km langen Strecke an, in deren Verlauf immer wieder andere Kunstaktionen auf die Teilnehmer des Happenings warten. Oper und Ballett werden jeweils eigene Ideen umsetzen, genauso wie die anderen Anrainer oder nahen Nachbarn der Kulturmeile: Staatsgalerie, Haus der Geschichte, Landesmuseum Württemberg, Kunstmuseum Stuttgart und im Lindenmuseum. Alle vier Direktoren/innen haben jetzt schon beschlossen: Der Eintritt am 17.9. ist ganztägig frei.

Über die meisten der geplanten Aktionen hüllen wir und noch in Schweigen. Allerdings: Ohne die freundliche Unterstützung der Firma Garten- und Landschaftsbau Dorfschmidt aus Leinfelden wäre eines der Vorhaben schon in der Planung zum Scheitern verurteilt gewesen.

Einen guten Draht hatte der Vorstand von AUFBRUCH STUTTGART auch zu jener legendären Artistenfamilie, die am 17. September den absoluten Höhepunkt des Ereignisses darstellt: Die „Original Johann Traber-Show“ wird auf einem 50 m langen Seil zwischen Oper und Haus der Geschichte, hoch über der B14, das Publikum in seinen Bann ziehen. Am Ende der waghalsigen Performance werden die Balancekünstler ein Banner mit einer Aufschrift enthüllen: Was da zu lesen ist? Am Sonntag, den 17. September gegen 13 Uhr wird es am Himmel über der Kulturmeile zu sehen sein. (Pressemitteilung vom 30.06.2017)