BRIEF ZU B14 UND OPERNSANIERUNG

Das kulturelle Herz der Stadt lohnt eine gemeinsame Anstrengung


Unter dieser Überschrift haben Architektenkammer, Ingenieurkammer Baden-Württemberg sowie der BDA Baden-Württemberg am 22. Mai 2018 einen wegweisenden Brief veröffentlicht. Da die Berichterstattung in den Stuttgarter Lokalzeitungen dem Inhalt leider nicht gerecht wird, veröffentlichen wir ihn hier in gekürzter Form:

„Zu Recht stößt die Debatte über die Sanierung der Oper, die Entwicklung des Kulturquartiers und die Umgestaltung der B14 auf größtes öffentliches Interesse. Das Gesicht der Stadt, der bauliche Ausdruck einiger ihrer wichtigsten öffentlichen Räume wird sich dauerhaft verändern. Wie, das liegt an uns. Von der Politik, den Planern, aber auch von der ganzen Stadtgesellschaft hängt es ab – jeder muss seine Rolle finden und dieser gerecht werden.

Der enge und partnerschaftliche Austausch zwischen Stadt und Land über die Randbedingungen aller anstehenden Planungen muss weiter verstetigt und intensiviert werden. Verantwortungsbewusstsein, Weitblick und Sorgfalt sind gleichermaßen gefragt. Nur durch höchste Qualität der neuen Planungen und Gebäude lassen sich die Menschen erreichen und zur Identifikation mit den Lebensräumen in der Stadtmitte bewegen.

Im vergangenen Jahr hat sich in diesem Zusammenhang nicht nur die erfolgreiche Bürgerinitiative „Aufbruch Stuttgart“ gegründet, sondern tatsächlich Aufbruchstimmung in der Stadt verbreitet. Nicht zuletzt mit dem Rückenwind der IBA gab es bestens besuchte Diskussionsveranstaltungen und einen offenen Gedankenaustausch zwischen Verwaltung, Politik, fachkundigen Bürgern und Stadtgesellschaft. Zur Vorbereitung des von der Stadt geplanten Ideenwettbewerbs fand eine intensive Beteiligung der Fachverbände und des Vereins Aufbruch Stuttgart statt.

Dieser vielversprechende Ansatz droht aber jetzt in vielstimmigem aneinander Vorbeireden und zunehmend konfrontativen Aktionen verschiedener Protagonisten verloren zu gehen. Dabei wäre gerade jetzt die gemeinsame Anstrengung aller an einer positiven Stadtentwicklung Interessierten notwendig. Es geht um die besten und langfristig tragfähigsten Ideen und Konzepte. Einseitige Vorfestlegungen sind dabei ebenso kontraproduktiv wie getrennt nebeneinander herlaufende Untersuchungen und Wettbewerbe. Die von Aufbruch Stuttgart zu Recht aufgeworfenen Fragen müssen innerhalb des offiziellen Planungsprozesses gestellt und beantwortet werden.“

Der vollständige Offene Brief ist auf der Website der Architektenkammer nachzulesen.